Beim Regionalwettbewerb Jugend Forscht in Trier schafften es am Freitag zwei Arbeiten der Freiherr-vom-Stein-Realschule plus Bernkastel-Kues, sich ganz vorne zu platzieren.
Jakob Keller, Klasse 8, wurde Regionalsieger im Fachgebiet Arbeitswelt. Darüber hinaus erhielt er den Preis für die beste Arbeit. Damit konnte die von Harald Fuchs betreute AG ihren Erfolg von 2016 wiederholen und schaffte den sechsten Regionalsieg seit 2013. Jakob beschäftigt sich in seiner Freizeit mit Bienen. Dabei kam er auf die Idee, für seine Imkerei eine zeitsparende Methode zum Einlöten der Mittelwände in gedrahtete Rähmchen zu entwickeln. Dazu baute er den Prototyp einer einfachen Mittelwandpresse. Schnell musste er feststellen, dass das geschmolzene Bienenwachs nach dem Erstarren an der Form festklebte und er es nur mühsam abbekam. Es gibt zwar Silikonformen, diese sind aber sehr teuer. Also machte Jakob sich auf die Suche nach geeigneten Werkstoffen, mit denen er die Klebekraft von Bienenwachs untersuchen konnte.
Ergebnis seiner Untersuchungen war, dass Bienenwachs ein guter Klebstoff ist, solange die Raumtemperatur von ca. 20-25 °C nicht überschritten wird. Danach wird er teigig und verliert seine Haftung. Für Kerzengießformen eignet sich Holz, das mit Speiseöl frisch beschichtet ist, für Mittelwandgießformen ist Speiseöl ungeeignet, wegen der Gefahr der Honig-Verfälschung. Eine Mittelwandgießform aus Holz könnte man mit Wasser benetzen. Solche Oberflächen eignen sich gut als Trennmittel für Wachs.
Jakob hat seine Erfindung als Patent angemeldet und kann sich vorstellen, dass seine Ergebnisse in der Industrie genutzt werden können, z.B. in Gießereien, bei Industriewachsverarbeitung, in der Kunststoffindustrie, in Großküchen oder in der Bitumenverarbeitung. In den nächsten Wochen hat er aber zuerst einmal einiges zu tun, damit seine Präsentation für den Landeswettbewerb noch perfekter wird.
Den dritten Platz im Fachgebiet Geowissenschaften sowie einen Sonderpreis errang Max Weber, Klasse 10. Gerne hätte er seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigt, aber die Konkurrenz war in diesem Jahr zu stark. Max überlegte sich, wie ein zeitgemäßer interaktiver Lehrpfad durch die heimischen Weinberge aussehen müsste. Er führte dazu eine breitgefächerte Kartierung am Honigberg in Maring-Noviand durch. Daraus hat er Internetseiten zu 18 Themen erstellt, und er hofft, dass sein Lehrpfad auch einmal Realität werden wird.
Das neue an seiner Idee ist, dass statt aufwändiger und teurer Schautafeln einfache Holzstelen mit QR-Codes aufgestellt werden könnten. Die Besucher, also Touristen, Schüler etc., laden sich, bevor oder während sie den Pfad besuchen, den QR-Code Reader kostenlos aus dem Internet herunter (die App hat lediglich 3-4Mb) und können damit die Codes an den Stelen scannen und die Informationen auf der Internetseite lesen. Dies ist eine moderne Methode, um Schautafeln zu ersetzen. Internetseiten sind veränderbar, so kann der Pfad immer wieder auf den aktuellen Stand gebracht werden.
QR-Codes sind auch deutlich naturfreundlicher als Schautafeln, zur Errichtung genügt es schon, eine einfache Holzstele im Boden zu verankern. Dann muss man nur noch den QR-Code anbringen. Später genügt eine Änderung auf der Internetseite, und der Inhalt ist individuell, z.B. für den Besuch einer Schulklasse anpassbar. Ein sehr großer Vorteil der QR-Codes sind die geringen Kosten. Der ganze Lehrpfad kostet nur so viel wie normalerweise eine einzige Lehrtafel.