Bringt der Hochmoselübergang eher Vor- oder Nachteile?

Dieser Frage gingen zwei Schülerinnen der Jugend Forscht AG der Freiherr-vom-Stein-Realschule plus Bernkastel-Kues nach.

2018-jugend-forschtAm vergangenen Samstag präsentierten Bao Tran Vu Le und Bella Becker ihre Ergebnisse beim Regionalwettbewerb Jugend Forscht in Neuwied. Lohn der von Dr. Harald Fuchs betreuten Arbeit war der dritte Platz in der Sparte Raum- und Geowissenschaften.

Ausgangspunkt der Untersuchungen war, dass die Region an der Mittelmosel in erheblichem Maße vom Tourismus lebt. Um diese Attraktivität weiter zu steigern, wird sogar ein Eintrag in die Liste des Weltkulturerbes angestrebt, wie ihn die Stadt Trier und das Mittelrheintal bereits erreicht haben. Viele Touristen kommen aus Belgien und den Niederlanden hierher, aber auch aus der Rhein-Main-Region. Für diese Besucher bietet die B50 neu eine bessere Verkehrsanbindung, die Gemeinden werden besser erreichbar. Dies ist ein Argument der Befürworter in den betroffenen Gemeinden, die sich steigende Einnahmen erhoffen, außerdem eine Entlastung der Orte vom Durchgangsverkehr.

Die Schülerinnen untersuchten nun, welcher Preis auf der anderen Seite mit dem Bau der Straße quer durch die schöne Landschaft verbunden ist. Eine Landschaftsbildanalyse zeigt, wie empfindlich das schöne Bild der Gegend zwischen Ürzig und Longkamp durch die breite Autobahntrasse gestört wird. Von der früheren romantischen Ansicht wird der erholungssuchende Besucher nicht mehr viel vorfinden, vor allem, wenn die Straße mit ihrem Lärm und der Luftverschmutzung erst einmal in Betrieb sein wird. Aber auch auf das Lokalklima, die Gewässer und die teilweise geschützten Lebensräume, die entweder ganz entfallen sind, oder auch von der Trasse durchschnitten werden, wirkt sich der Straßenbau sehr negativ aus. Davon werden auch viele seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten betroffen sein, wie Bao Tran und Bella nachweisen konnten, darunter Orchideen, Vogel-, Fledermaus- und viele Insektenarten.

Eine ganze Reihe von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen werden durchgeführt, um die negativen Folgen zu minimieren, z.B. die Anlage von Ersatzgewässern, der Bau von Durchlässen für Amphibien und Wildbrücken. Die Schülerinnen sind aber eher skeptisch, ob dies am Ende ausreichen wird, um die Bilanz auszugleichen. Sie schlagen daher eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen vor, deren Kosten im Vergleich zu den Gesamtkosten des Projektes kaum ins Gewicht fallen, durch die aber die Landschaft ein besseres Bild bieten wird, als dies momentan der Fall ist. Anderenfalls ist zu befürchten, dass die Urlauber diese Region künftig eher meiden werden und das wäre ja genau das Gegenteil von dem, was man sich heute noch in Ürzig, Zeltingen, Bernkastel-Kues und anderen Gemeinden vom Projekt verspricht.

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